Bald werden virtuelle Agenten zum Arsenal des Bundesnachrichtendienstes gehören. Ausgerüstet mit gefälschten Identitäten werden sie beauftragt, Daten von sozialen Netzwerken zu erheben.
Der Bundesnachrichtendienst (NDB) verstärkt seine Präsenz in der digitalen Welt. Bis zum Jahresende plant die Behörde, virtuelle Agenten in ihr Team zu integrieren. Dies bestätigt der Nachrichtendienst gegenüber “SRF”.
“Angesichts der Notwendigkeit, unsere eigenen Fähigkeiten zu stärken und nicht ausschliesslich von den Leistungen unserer Partner abhängig zu sein, setzt der NDB derzeit ein Projekt zur Implementierung virtueller Agenten in Gang”, so die offizielle Stellungnahme des Nachrichtendienstes. In der Vergangenheit konnten bereits Ergebnisse erzielt werden, die durch die Nutzung virtueller Agenten von ausländischen Partnerdiensten erlangt wurden.
Die virtuellen Agenten, die mit Deckidentitäten ausgestattet sind, werden auf soziale Netzwerke ausgesandt, um Informationen für den Schweizer Nachrichtendienst zu erheben. Die genaue Anzahl dieser Cyberagenten, die der NDB einstellen möchte, und ihre spezifischen Fähigkeiten wurden dem SRF gegenüber nicht offengelegt. Laut NDB ist keine Gesetzesänderung notwendig, um den Einsatz virtueller Agenten zu ermöglichen.
Prisca Fischer, die Leiterin der unabhängigen Aufsichtsbehörde für nachrichtendienstliche Aktivitäten, äussert sich dahingehend, dass sie das Projekt eng überwachen und eine Untersuchung planen möchte, wenn die virtuellen Agenten gegen Ende des Jahres eingeführt werden.
Quelle: https://www.swisscybersecurity.net